Formen und Ausmaß von Gewalt gegen Frauen

Gewalt gegen Frauen ist eine der schwerwiegendsten Menschenrechtsverletzungen, denn Gewalt gegen Frauen verletzt das Recht jeder Frau auf freie Entfaltung ihrer Persönlichkeit, das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit und die Freiheit der Person, das Recht auf Gleichberechtigung und das Recht auf Meinungsfreiheit und schränkt die Lebenschancen von Frauen ein.

Die Generalversammlung der Vereinten Nationen definiert Gewalt gegen Frauen als jede geschlechtsspezifische Gewalthandlung, die Frauen körperlichen, sexuellen oder seelischen Schaden oder Leid zufügt oder zufügen kann, einschließlich der Androhung solcher Handlungen, der Nötigung oder der willkürlichen Freiheitsberaubung, unabhängig davon, ob diese Handlungen im öffentlichen oder im privaten Bereich erfolgen.

Die Weltgesundheitsorganisation bezeichnet Gewalt gegen Frauen inzwischen als eines der größten Gesundheitsrisiken von Frauen weltweit.

Nationale und internationale Studien belegen, dass Gewalt gegen Frauen weit verbreitet ist und in allen gesellschaftlichen Schichten vorkommt, unabhängig von Einkommen, Bildungsstand, Kultur und gesellschaftlichem Status.

Gewalt gegen Frauen betrifft Frauen jeden Alters, in der Stadt und auf dem Land, berufstätig, in Elternzeit oder arbeitslos, mit und ohne Migrationsgeschichte, mit und ohne Behinderungen, aus allen sozialen Schichten, mit den unterschiedlichsten Bildungsgraden und kulturellen Hintergründen. Gewalt gegen Frauen wird in den allermeisten Fällen von Männern ausgeübt.

Es gibt viele Erscheinungsformen von Gewalt gegen Frauen: sie beginnt mit frauenfeindlicher Sprache, Witzen und Beschimpfungen, mit Belästigungen und Bedrohungen, führt zu psychischer Gewalt in Form von Einschüchterung und Drohungen, bis zu körperlicher Gewalt in Form von Schlägen, Schütteln, Stoßen, Würgen und Quälen und sexualisierter Gewalt wie sexuelle Belästigung, sexuelle Nötigung und Vergewaltigung.